Kaffee ist eines unserer liebsten Getränke. Als Muntermacher am frühen Morgen oder für die kleine Pause zwischendurch – Kaffee gehört für viele Menschen einfach zum Tagesablauf dazu. Im Schnitt trinken wir 150 Liter pro Jahr. Grund genug, einigen Mythen rund um das schwarze Heißgetränk nachzugehen. Also was ist dran …
Inhaltsverzeichnis
Mythos #1: Koffein und Teein sind zwei verschiedene Dinge
Der Wachmacher in Kaffee und Tee heißt Koffein. Zwar wurde 1827 vom Franzosen Jean Baptiste Oudry ein Stoff namens „Teein“ entdeckt – es handelt sich allerdings um die gleiche chemische Substanz wie im Kaffee. Die Dosis tritt nur entsprechend geringer auf.
Mythos #2: Von Kaffee wird man sofort wach
Kaffee bringt den Kreislauf in Schwung. Das darin enthaltene Koffein gehört der Gruppe Stimulantien an und verbindet sich mit sogenannten Rezeptoren im Körper. Dadurch schlägt das Herz kräftiger. Entsprechend steigt der Blutdruck. Die Müdigkeit verschwindet und man fühlt sich aufnahmefähiger. Dieser Prozess dauert im Schnitt bis zu 40 Minuten.
Doch es gibt Ausnahmen. Laut dem WDR-Bericht „Fünf Irrtümer über Kaffee“, gibt es Menschen, die mit einer Tasse Espresso besser einschlafen können, also ohne. Dabei handelt es sich meist um Personen, mit sehr niedrigem Blutdruck. Das Koffein hat demnach eine normalisierende Wirkung. Es stellt das normale Gleichgewicht her und demnach können diese Menschen besser einschlafen.
Mythos #3: Kaffee ohne Koffein ist Magenschonender
Probieren geht vor Studieren. Man kann sehr gut ausprobieren, dass auch entkoffeinierter Kaffee häufig zu Sodbrennen führt. Der Grund dafür ist, dass nicht das Koffein, sondern die Säure die Magenschleimhäute reizt. Milder Kaffee oder auch Schonkaffee enthält hingegen weniger Bitterstoffe. Für Vieltrinker oder Menschen mit empfindlichem Magen ist dieser Kaffee besser geeignet.
Mythos #4: Kaffee entzieht dem Körper immer Wasser
Für Wenigkaffeetrinker wirkt der Konsum oft harntreibend. Den Ausgleich erzielt der Körper, wenn er aus anderen Getränken mehr Wasser speichert. Wer allerdings Kaffeetrinken gewöhnt ist, wird von einem häufigeren Toilettengang nichts merken. Da Kaffee aus beinahe 100 % Wasser besteht, wird der Körper mit entsprechender Flüssigkeit versorgt. Trotzdem wird empfohlen, Kaffee nicht als Wasserersatz zu verwenden.
Mythos #5: Wer zu viel Kaffee trinkt, kann süchtig danach werden
Kaffee gehört nicht zu Suchtmitteln, wie beispielsweise Zigaretten oder Alkohol. Bei vielen ist Kaffeetrinken ein fester Bestandteil im Alltag. Aus diesem Grund fällt der plötzliche Verzicht nicht einfach. Bei einigen Menschen kann dieser Stopp zu Kopfschmerzen oder Appetitlosigkeit führen. Diese Symptome verschwinden aber meist schon nach einigen Tagen.
Mythos #6: Mit viel Koffein kann man lange wach bleiben
Schlafentzug wirkt sich auf die Reaktionsgeschwindigkeit aus. Ab 18 Stunden Wachbleiben verschlechtert sich diese immer stärker. Koffein kann diesen Abwärtstrend auffangen und verzögern. Schlafforscher Hans-Peter Landolt von der Universität Zürich führte vor einigen Jahren einen entsprechenden Versuch durch und testete 40 Probanden. Er konnte die Wirkung nur bedingt bestätigen. Unter den Testpersonen gab es auch einige, bei denen Koffein so gut wie gar keine Wirkung auf den Wachzustand hatte. Diese fünf Prozent hatten auch abends nach einem Kaffee keine Probleme einzuschlafen. Die Anderen vergleichsweise schon.
Mythos #7: Kaffee hält am längsten im Kühlschrank
Wo bewahrt man nun am besten Kaffeebohnen oder Kaffeepulver auf? Viele stellen die angebrochene Verpackung dorthin, wo es kühl ist: in den Kühlschrank. Da Kaffee schnell Feuchtigkeit und Gerüche aufnimmt, ist zum einen eine luftdichte Verpackung notwendig. Es reicht auch, den Kaffee darin bei Zimmertemperatur zu lagern. Kühle bringt aus diesem Grund keinerlei Vorteile.
Foto: Ralph_Maats (Polylooks)