Blue Mountain Kaffee

von E. Presso | 3. Dezember 2009 | Kaffee

Blue Mountain Kaffee

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Nur die wenigsten werden diese Kaffeespezialität kennen – den Blue Mountain Kaffee. Er wächst im Hochland von Jamaika und ist sicher einer der teuersten Kaffees der Welt. Kenner wissen ihn zu schätzen, denn er ist wirklich ein Genuss. Für diesen Kaffee werden nur die allerbesten Bohnen verwendet, und das handverlesen.

Sie kommen auch alle ausschließlich von der Plantagen der Region. Das Besondere an diesem Kaffee ist sicher die extrem lange Reifezeit, die ihm seinen ganz speziellen Geschmack verleiht. Daher ist dieser Kaffee mit etwa 50 Euro pro Pfund wirklich nicht gerade billig, aber er ist nicht nur eine Rarität, sondern eben auch eine besondere Spezialität. Ob an dem Ruf dieser speziellen Kaffeebohne etwas dran ist, können die meisten Leute nicht recht einschätzen.

Ein ganz besonderer Kaffee

Allerdings ist er bereits seit der Kolonialzeit im englischen Königshaus sehr geschätzt, weshalb er auch als der König des Kaffees bezeichnet wird. Aber nicht nur im englischen Königshaus wird er verwendet, auch James Bond trinkt am liebsten den Blue Mountain Kaffee. Das Anbaugebiet ist – wie der Name des Kaffees schon vermuten lässt – das jamaikanische Hochland namens Blue Mountains.

In über 700 m Höhe reift dieser Kaffee und gehört so zu den sog. Grand-Cru-Kaffees auf der Welt. Die Reifezeit dauert zehn Monate – zum Vergleich: Arabica-Bohnen reifen nur fünf Monate – und der spezielle Geschmack wird sicher auch von dem säurehaltigen Boden und dem Hochlandklima beeinflusst. Die Bohnen werden besonders groß und fest, schmecken mild und sie haben deutlich weniger Koffein als z. B. Robusta-Bohnen.

Die Plantagen

Obwohl viele Kaffeeplantagen Jamaikas bereits von Japanern aufgekauft wurden, ist die Old Tavern Coffee Estate aber noch eine der Plantagen, die sich noch heute in Familienbesitz befinden. Der Anbau des Kaffees erfolgt ökologisch und es gibt keine dichten Bepflanzungen. Die Schalen der Bohnen werden zusammen mit Kräutern und Blumen wieder auf die Felder gebracht. Der Firmenchef, Alex Twyman, überwacht alle Stationen des Kaffees persönlich und seine Frau überwacht den Röstvorgang der handverlesenen Bohnen. Versandt werden die Bohnen direkt nach der Röstung in eine besondere Verpackung und per Express.

Nur die Twymans-Plantage darf eigenen Blue Mountain Kaffee anbauen und exportieren, alle anderen Kaffeeplantagen müssen das Coffee-Board beliefern.

Die richtige Zubereitung

Wichtig ist die korrekte Zubereitung dieses besonderen Kaffees, denn die Bohnen müssen mit weichem Wasser aufgebrüht werden, das genau 95 °C heiß sein muss. Der Kaffee darf nicht mit Zucker gesüßt werden, sondern nur mit Honig. Twyman empfiehlt, den Kaffee wie Wein zu trinken, also sehr bewusst und langsam, um ihn wirklich genießen zu können. Um optimalen Geschmack zu erreichen, muss dieser Kaffee recht stark sein und wird so natürlich ziemlich teuer.

Es gibt allerdings Experten, die preiswertere Kaffeesorten für genauso gut halten. Trotzdem werden Anbau und Export dieses speziellen Kaffees streng überwacht und sogar gesteuert. Hierfür gibt es eine besondere Behörde und tatsächlich wird jede Bohne, die Jamaika verlässt, bzgl. ihrer Qualität und Herkunft zertifiziert, um Betrug vorzubeugen. Das ist nicht nur ein perfekter Verbraucherschutz, sondern funktioniert auch sehr gut.

Wer diesen Kaffee wirklich zu schätzen weiß und ihn einmal probieren möchte, wird den höheren Preis gerne in Kauf nehmen.

Foto: Christina Rumpf (Unsplash.com)

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